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Arbeits- und Zwischenzeugnisse leicht gemacht: Rechte und Tipps für Fachkräfte

Zoë Kleicke
Zoë Kleicke
Arbeits- und Zwischenzeugnisse leicht gemacht: Rechte und Tipps für Fachkräfte

Denkst du bei einem Arbeitszeugnis nur an eine formelle Abschiedsnotiz von deinem Arbeitgeber? Dann ist es Zeit, das zu ändern! 

Egal ob du auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bist oder einfach nur deine beruflichen Erfolge dokumentieren möchtest, Arbeits- und Zwischenzeugnisse sind Schlüsseldokumente, die oft unterschätzt werden. Sie sind deine persönlichen Empfehlungsschreiben, die Türen öffnen und Chancen schaffen können. Lass uns einen Blick darauf werfen, was diese Dokumente so wichtig macht und wie du sie für deine Karriere nutzen kannst.

Was ist ein Arbeitszeugnis?

Ein Arbeitszeugnis ist ein offizielles Schriftstück, das deine beruflichen Leistungen und dein Verhalten am Arbeitsplatz dokumentiert. Somit ist dieses sowohl eine Bestätigung deiner Anstellung als auch eine Visitenkarte deiner beruflichen Vergangenheit, die potenziellen neuen Arbeitgebern zeigt, was du alles kannst. Bedenke jedoch, dass ein Referenzschreiben nicht das gleiche ist.

Es gibt zwei Hauptarten von Arbeitszeugnissen:

  • Einfaches Arbeitszeugnis: Es bestätigt lediglich die Art der Tätigkeit und die Dauer der Beschäftigung.
  • Qualifiziertes Arbeitszeugnis: Hier steht viel mehr drin - wie gut du deine Arbeit gemacht hast und wie du mit Kollegen und Chefs ausgekommen bist. Wenn du so ein detailliertes Zeugnis möchtest, musst du deinen Vorgesetzten danach fragen.

Wer hat Anspruch auf ein Arbeitszeugnis?

Jeder Arbeitnehmer in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis hat Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um eine Vollzeit-, Teilzeit- oder temporäre Anstellung handelt. Auszubildende erhalten automatisch ein Zeugnis ohne Aufforderung, während freie Mitarbeiter kein gesetzliches Recht darauf haben.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Arbeitszeugnisse

Arbeitszeugnisse müssen klar und verständlich formuliert sein und sollten keine Geheimcodes enthalten, die deine beruflichen Chancen beeinträchtigen könnten. Zum Beispiel ist die Formulierung "Der Mitarbeiter war stets bemüht, seine Aufgaben zu erledigen", obwohl es auf den ersten Blick positiv klingt, sehr zweideutig und kann eine versteckte Kritik beinhalten. Es lässt Raum für Interpretationen, dass der Mitarbeiter möglicherweise nicht immer erfolgreich war oder seine Aufgaben nicht vollständig erfüllt hat.

Außerdem muss dir ein Arbeitszeugnis schriftlich übergeben werden. Heißt also auf Papier ausgehändigt werden und darf nicht in elektronischer Form passieren. Somit reicht eine E-mail mit dem Zeugnis im Anhang nicht aus. 

Was machen, wenn du kein Arbeitszeugnis bekommst oder es negativ ist?

Wenn du trotz Nachfrage kein Arbeitszeugnis erhältst, ist es wichtig, höflich, aber bestimmt zu bleiben. Erinnere deinen Arbeitgeber möglicherweise auch schriftlich an deine Anfrage und bitte nochmal um die Ausstellung deines Zeugnisses. Auch bei einem negativ formulierten Zeugnis  oder einem mit versteckter Kritik gilt: Sprich mit deinem Vorgesetzten darüber. Erkläre deine Bedenken und bitte um Klärung oder Korrektur. Wenn das Gespräch nicht zu einer Lösung führt, kannst du sogar Beschwerde bei deinem Unternehmen einreichen. In einigen schwereren Fällen kann es notwendig sein, rechtliche Schritte einzuleiten, insbesondere wenn dein Zeugnis deine beruflichen Chancen beeinträchtigt.

Was ist ein Zwischenzeugnis?

Ein Zwischenzeugnis wird dir auf Anfrage während deines bestehenden Arbeitsverhältnisses ausgestellt. Es kann besonders nützlich sein, wenn du planst, dich intern zu bewerben oder dich auch außerhalb deines Unternehmens bewerben möchtest. 

Rechtliche Rahmenbedingungen für Zwischenzeugnisse

Die rechtlichen Grundlagen für Zwischenzeugnisse sind weniger streng als die für Arbeitszeugnisse. So kannst du jederzeit ein Zwischenzeugnis verlangen. Doch Vorsicht: Dein Arbeitgeber kann damit den Eindruck bekommen, dass du vorhast, zu kündigen und kann dir damit zuvorkommen. Daher solltest du für die Ausstellung eines Zwischenzeugnisses einen guten Grund haben, um kein Misstrauen zu wecken. Ein guter Grund könnte sein, dass sich z.B. bei deinen Tätigkeiten wesentlich etwas ändert. 

Tipps, damit alles glatt läuft:

  1. Frag rechtzeitig nach: Besonders bei einem qualifizierten Zeugnis ist es wichtig, früh Bescheid zu geben.
  2. Check dein Zeugnis: Wenn du ein Zeugnis bekommst, sieh es dir genau an. Wenn etwas nicht stimmt, kannst du um Korrekturen bitten.
  3. Setze eine Frist: Wenn dein Arbeitgeber sich Zeit lässt, kannst du eine klare Frist setzen. Hilft das nicht, gibt es auch rechtliche Wege.

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